Bei den Golden Globes hat er bereits abgeräumt und die Academy Awards stehen quasi schon vor der Tür. Leonardo DiCaprio ist wieder auf großer Leinwand zu sehen und geht auf die Jagd. Auf die Jagd nach Tom Hardy.
Als Liebhaber von ruhigen Filmen mit schönen Kameraeinstellungen und beeindruckenden Kulissen trifft The Revenant genau meinen Nerv. Was Drive und Barry Lyndon vorgemacht haben, macht auch der neue Streifen mit Leonardo DiCaprio und Tom Hardy über satte zweieinhalb Stunden bis ins kleinste Detail richtig. Wenig Einsatz von CGI, ausschließlich mit natürlichem Licht gedreht und gewaltige Landschaftsaufnahmen als Intermezzo-Häppchen, die nie Hektik aufkommen lassen, um das Geschehen vor Augen verarbeiten zu können.
The Revenant handelt von einer Gruppe Wilderer, die für die Rocky Mountain Fur Company auf Felljagd gehen. Nachdem diese während ihres Feldzuges jedoch von einer Schar Arikaree-Indianer angegriffen und vertrieben wurden, mussten die Männer unter schweren Verlusten die Flucht ergreifen. An einem sicher geglaubten Waldstück angekommen, wird unser Protagonist dann von einer Grizzlybärin angegriffen, die gerade ihren beiden Jungen das Jagen lehrt. Nach einem beeindruckend intensivem Kampf schafft es DiCaprio zu überleben, wurde jedoch übelst zugerichtet. Folglich nur eine Last für seine Gefolgschaft, kommt es dann zu einem Knackpunkt in der Geschichte, wodurch Tom Hardy zu seinem Jagdobjekt wird. Aber gut Ding braucht Weile, denn an Rache ist erst zu denken, wenn der Körper wieder geheilt ist. Den schmerzverzehrten Leidensweg bringt DiCaprio auf ganz außergewöhnliche Art auf die Leinwand. Worte sind beinahe Mangelware, dafür sucht die Körpersprache und Mimik seinesgleichen. Tom Hardy als Antagonist spielt zwar solide, sodass man ihm die Rolle des Dreckskerls ohne Weiteres abnimmt, geht aber in der Gala von seinem Schauspielkollegen unter.
Jeder, der auch nur annähernd etwas mit oben genannten Filmen anfangen kann, sollte The Revenant unbedingt sehen. Es erwarten euch eine gut erzählte Geschichte, wunderschöne Landschaftsaufnahmen und Intensität am höchsten Level. Und nun gebt dem Mann endlich seinen verdammten Oscar!