Vor Kurzem erst als Exklusivtitel für Sonys PlayStation 4 erschienen, jetzt schon auf der Leinwand. Kann der Film den Vorschusslorbeeren des Spiels gerecht werden?
Ich habe Ratchet & Clank geliebt. Die Präsentation, der Humor, die Atmosphäre – hier wurde einfach alles richtig gemacht. Mit enormer Vorfreude hatte ich mich also auf den Kinofilm gefreut. Doch dann der erste Schock: Pressevorführung in OV verpasst, nun muss also die deutsche Synchronisation herhalten. Bei einem Animationsfilm aber noch das geringere Übel – und tatsächlich: die Stimmen sind angenehm und wirken passend zu den Charakteren. Vor allem wenn Captain Qwark von Jim Carrey’s deutscher Stimme gesprochen wird. Aber da ich das Spiel bereits im englischen Original inhaliert hatte, kam nie ganz der Humor auf, den ich kannte und liebte. Liegt es nun an der Synchro oder verliert der Film durch seine doch eher flache Präsentation viel von alledem? Leider kam während der knapp 100 Minuten nie wirklich Stimmung auf. Die beiden Pressekollegen links und rechts neben mir verließen entweder den Saal oder machten ein Nickerchen. Anschließende Diskussion brachte ein einstimmiges Ergebnis: Es ist halt ein Film, der “da” ist. Für Kids vermutlich ganz lustig, aber für den Rest der vermeintlichen Zielgruppe bleibt nicht mehr viel übrig. Da hat das Spiel zum Film doch einiges mehr zu bieten. Wer sich übrigens fragt, wie viel die beiden Medien gemein haben, der sei beruhigt: Es wird einem sehr vieles bekannt vorkommen, da natürlich der Plot auf das gleiche Ziel zusteuert, aber im Spiel doch deutlich ausgeschmückter ist und es gibt ebenfalls Szenen im Film, die im Spiel keinen Platz gefunden haben. Muss man den Film nun unbedingt sehen? Vielleicht. Er ist gut gemacht und hat seine Momente, aber Oscar wird er keinen gewinnen.