Er ist wohl jedem Gamer ein Begriff: James Rolfe, der emotional unbändige Videospiel-Kritiker im weißen Hemd, auch der Angry Video Game Nerd genannt. Seine Ambitionen, jemals selbst einen Film zu drehen, hatten ihm Fans 2012 über die Crowdfunding Plattform Indiegogo mit Spenden über $325.000 ermöglicht. Nun gibt es den Film über Steam im Streaming-Angebot und ich habe ihn mir angesehen. Leider.
Der Film beginnt mit einer Reportage über das wohl schlechteste Videospiel aller Zeiten E.T. (im Film “Eee Tee” gennant) und dem damit verbundenen Atari Video Game Burial. Kurzerhand entschließt das Studio Cockburn Industries, Inc. einen Nachfolger Eee Tee 2 zu veröffentlichen, der nach eigenen Aussagen noch viel schlechter sein soll, als das Original. Die Verkaufsstrategie beruht auf den Hoffnungen, dass durch die Popularität schlechter Spiele, aufgrund der schrägen Video-Reviews des Angry Video Game Nerds, Videospieler zugreifen und das Spiel so ein voller Erfolg wird. Leider weigert sich der AVGN dem Spiel ein Review zu gönnen und so beginnt der Plan, im eine sexy Spionin unterzujubeln, die ihn dazu bringen soll, seine Meinung zu ändern. Sichtlich genervt entscheidet der Nerd sich mit seinem Freund Cooper und Mandi, dem Maulwurf, nach New Mexico zu fahren, um dem Mythos “Eee Tee” ein Ende zu setzen. Dort angekommen beginnen die Dreharbeiten für seinen Blog, die nicht unbemerkt bleiben. Eine geheime militärische Basis wurde auf das Trio aufmerksam und ist der Überzeugung, dass es sich um Alien-Forscher handelt, die umgehend eliminiert werden müssen. Also sich herausstellt, dass es sich bei der Basis um die Area 51 handelt und es einen engen Zusammenhang mit dem Spiel Eee Tee gibt, wird den dreien klar, in welchen Schlamassel sie hineingeraten sind.
FAZIT:
Der Angry Video Game Nerd ist Kult. Seine Reviews über den Pöbel der Videospiele sind großartig und kosten jedes Mal die ein oder andere Träne. Was in wenigen Minuten YouTube-Popularität funktioniert, lässt im zweistündigen Kinoformat jedoch zu wünschen übrig. Man merkt, dass viele Gags aufgezwungen sind und die Story, die ich nur angeteasert habe, nimmt einen gar fürchterlichen Verlauf. Gut, es ist quasi ein Fan-Projekt und über etwas zu lästern, das mit so viel Herzblut und aus eigener Kraft erschaffen wurde, wäre nicht fair. Angry Video Game Nerd – The Movie schlichtet sich jedoch selbst unter die Kategorie B-Movies ein und Fans sollten sich der teils schlechten Dialoge und Effekte im Klaren sein. Wer auf Trash steht, der wird sich wie zu Hause fühlen. Fans der etwas intellektuelleren Unterhaltung lassen lieber die Finger davon. So oder so ist dies kein Film, den man gesehen haben muss. Dann lieber doch nochmals die beste AVGN Episode auf YouTube reinziehen: YouTube